Dissertationen und Habilitationen

2012
  • Dissertation
Gastroschisis und Omphalozele - Somatische Ergebnisse der operierten Kinder und psychische Verarbeitung durch die Eltern
D'Souza, Anita Christine
Freiburg
Die vorliegende retrospektive Studie befasst sich mit 31 Kindern, die im Zeitraum zwischen Januar 2000 und Juli 2008 in der Sektion für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg behandelt wurden. Insgesamt wurden 16 Patienten (11 Gastroschisis, 5 Omphalozele) mithilfe von standardisierten sowie eigens konzipierten Fragebögen insbesondere bezüglich der somatischen Ergebnisse; der Entwicklung des Kindes (SDQ-D4-16); der Belastung der Familie (FaBel) sowie hinsichtlich der Beobachtungen und Erlebnisse der Eltern, untersucht.
Nach meist sonographisch gesicherter Diagnose wurden die Kinder per Sectio caesarea entbunden und direkt – je nach Größe des Bauchwanddefektes – mittels Primärverschluss oder mit einem zweizeitigen Verfahren operativ versorgt. Die Gewichts- und Größenentwicklung zeigte eine altersgerechte, normale Entwicklung und spiegelt den aus der Literatur bekannten guten Fortschritt der operativen Versorgung wider.
Mithilfe des standardisierten Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-D4-16) konnten in der Gastroschisis-Gruppe Verhaltensprobleme und Schwierigkeiten in der Interaktion mit Gleichaltrigen nachgewiesen und im Omphalozele-Kollektiv zusätzlich eine Neigung zur Hyperaktivität herausgearbeitet werden. Es zeigten sich keine Entwicklungsschwierigkeiten. Eine vermutete Korrelation zwischen den somatischen Ergebnissen der zugrunde liegenden Krankheit und den Beobachtungen der Eltern für das Vorliegen einer Entwicklungsstörung war nicht nachweisbar.
Im standardisierten Familien-Belastungs-Fragebogen (FaBel) wurden nur in Einzelfällen innerfamiliäre Belastungssituationen im täglichen sozialen Leben und in der persönlichen Interaktion nachgewiesen. Es bot sich keine Korrelation zwischen der somatischen Ausprägung bzw. der Schwere der Erkrankung und der daraus vermuteten resultierenden Belastungssituation für die Familien.
Die Intensität der beschriebenen Erfahrungen und Erlebnisse war vorrangig von dem Zeitpunkt des Geschehens abhängig und zeigte eine Abnahme des als beschwerlich empfundenen Erlebens der Krankheit im zeitlichen Verlauf. Die Zeit der Intensivbehandlung wurde als besonders belastend empfunden, während die anschließende Therapie gut verarbeitet wurde. Das Alter der Kinder nahm Einfluss auf die eigenen Verarbeitungsprozesse. Es konnte weder ein sozialer Rückzug noch ein Leidensdruck der Kinder wegen ihrer Erkrankung nachgewiesen werden.