Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vom 20. – 23. September 2017 fand in der Messe Ost in Köln die 56. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), dem Berufsverband der Kinderkrankenpflege Deutschland und der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) mit 2790 Teilnehmern statt. Bei diesem Kongress legten wir auf die Interdisziplinarität der beteiligten Gesellschaften um Kinder und Jugendliche besonderen Wert und haben dies in einem veränderten Namen „Kongress für Kinder- und Jugendmedizin“ programmatisch zum Ausdruck gebracht.

Die feierliche Kongresseröffnung mit Grußworten der Tagungspräsidenten wurde sehr beeindruckend musikalisch begleitet durch das Barockorchester Concerto Köln gemeinsam mit Grundschülern der Michael-Ende-Grundschule, die erstmals vor großem Publikum auftreten konnten. Grußworte von Prof. Mayatepek, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, und der Bürgermeisterin von Köln Frau Scho-Antwerpes bereicherten die Eröffnung. Der Festvortrag von Prof. Axel Ockenfels, Volkswirtschaftswissenschaftler aus Köln, der über Spieltheorie und Psychologie sprach und wie dies Entscheidungssituationen im täglichen Leben beeinflusst, wurde mit viel Applaus von 700 Teilnehmern honoriert.

Zu den Hauptthemen der Tagung „Chronisch kranke Kinder“, „Versorgungslandschaften“ und „Perinatale Einflüsse auf die Gesundheit des Kindes“ wurden hochinteressante keynote-lectures gehalten wie u.a. über Präzisionsmedizin – „Eine Chance für chronische Erkrankungen des Kindes-und Jugendalters“ von Frau Prof. Anette Grüters-Kieslich.

Insgesamt wurden 24 interdisziplinäre Sitzungen angeboten, von denen 12 gemeinsam mit der DGKCH durchgeführt wurden, nur ein Symposium der DGKCH alleine. Dies spiegelt die Interdisziplinarität beeindruckend wieder. Ein Schwerpunkt war die Fetalchirurgie, die Sitzung wurde mit einem sehr beeindruckenden Referat über Ethische Aspekte von fetalen Eingriffen von Prof. Franz Staudt aus Passau eröffnet. Es konnte ein Überblick über die Versorgungslage im deutschsprachigen Raum gewonnen werden. Sitzungsthemen wie „Das akut kranke Neugeborene und der akut kranke Säugling aus Sicht der Pädiatrie, Kinderradiologie und Kinderchirurgie“, „Jungensprechstunde“ und die Sitzung „Mädchen mit genitalen Fehlbildungen“ wurden so gut angenommen, das Plätze knapp waren.

Neben diesen Schwerpunktthemen war der Posterwalk sehr gut besucht. Preisträger war die Arbeitsgruppe K. Eckert, P. Liedgens, M. Santos, O. Ackermann mit der Arbeit: „Schallen statt strahlen: ist die Fraktursonographie reif für die Praxis“.

Am letzten Kongresstag wurde in einer kompakten Sequenz von Update-Seminaren ein Überblick über die neuesten Entwicklungen in zahlreichen pädiatrischen Fachdisziplinen angeboten, u.a. die konservative Kinderorthopädie, Kinderradiologie und Notfallmedizin.

Traditionell begann der Kongress mit einem Workshoptag am Mittwoch in der Universität Köln und es wurden 4 Workshops von unseren Mitgliedern durchgeführt. Der von Dr. Kay Großer angebotene Refresherkurs Sonographie in der Notaufnahme war sehr schnell ausgebucht und die Workshops Diagnostik und Behandlung von Verbrennungen und Wundversorgung, die von Assistenzärzten unserer Gesellschaft durchgeführt wurden, waren ebenfalls sehr gut besucht. Dr. Beyerlein bot den Workshop Gesprächsführung an, der sehr gute Resonanzen erhielt. An dieser Stelle möchte ich mich für die hervorragende Arbeit der Kolleginnen und Kollegen besonders bedanken.

Die Auswertung des Kongresses zeigt folgende Zahlen: 

  • 2.790 Teilnehmer (Mittwoch 513, Donnerstag 1.544, Freitag 1.665,Samstag 1.186)
  • 104 Wissenschaftliche Sitzungen
  • 46 Workshops
  • 368 eingeladene Vorträge
  • 297 Abstracts (eingereicht) / 279 Abstracts (angenommen)
  • 229 Poster
  • 50 Freie Vorträge

Neben der fachlichen Fortbildung war traditionell Gelegenheit zum persönlichen Austausch gegeben. Den wiederbelebten kinderchirurgischen Stammtisch hatten wir im Brauhaus Gaffel zu Beginn der Tagung. Er war gut besucht, anfangs war die Kommunikation noch schwierig wegen der Fußballübertragung 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt. Nachdem Köln verloren hatte, wurde es ruhiger und man konnte sich besser unterhalten. Das Wetter spielte mit und wir konnten einen sehr schönen gemeinsamen Gesellschaftsabend auf den Rheinterrassen mit den pädiatrischen Kollegen  und ein wunderbares Konzert des Kinderärzteorchesters in „der Flora“  mit der Violinistin Won-Hee Bae erleben.

Ich möchte mich bei allen Mitgliedern unserer Gesellschaft, die aktiv diesen Kongress durch Reviewertätigkeiten, Präsentationen, Mitgestaltungen der Diskussionen und Vorsitze mitgestaltet haben, herzlich bedanken. Es war mir eine große Freude, gemeinsam mit meinem Team die Kongresse 2017 zu organisieren.

 

Barbara Ludwikowski