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Eltern- & Patienteninformationen

Selbsthilfegruppen │ Elterninitiativen

  • ARQUE e.V. Arbeitsgemeinschaft für Querschnittsgelähmte mit Spina bifida
  • ASBH e.V. Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus
  • CDH e.V. Zwerchfellhernie bei Neugeborenen
  • KEKS e.V. Selbsthilfeorganisation für Speiseröhrenerkrankungen
  • K.i.s.E. e.V. Kinder in schwieriger Ernährungssituation
  • Paulinchen e.V. Initiative für brandverletzte Kinder
  • SHG BE e.V. Selbsthilfegruppe Blasenekstrophie / Epispadie
  • SoMA e.V. Initiative für Menschen mit Anorektal-Fehlbildungen, Morbus Hirschsprung und Kloakenekstropie
1. Was ist Kinder- und Jugendchirurgie?

Die Kinderchirurgie ist ein vergleichsweise junges chirurgisches Fach. Ein eigenständiger Facharzt für Kinderchirurgie existiert seit 1992.

Wenngleich es bereits 1955 einen Facharzt für Kinderchirurgie in der DDR gab, war eine Subspezialisierung im Fach Kinderchirurgie für Chirurgen in der Bundesrepublik erst seit 1968 möglich.

Die Weiterbildung ist in der landesspezifischen Weiterbildungsordnung geregelt und orientiert sich an den Vorgaben der Bundesärztekammer. Für die Erlangung des Facharzttitels ist eine Weiterbildungszeit von insgesamt mindestens 6 Jahren erforderlich. In dieser Zeit muss neben chirurgischen sowie kinderärztlichen Basiskenntnissen das gesamte Spektrum der Kinderchirurgie in Theorie und Praxis erlernt werden.

Das Gebiet Kinderchirurgie ist aufgrund der beinhalteten Subgruppen äußerst vielfältig. Neben den Gebieten Allgemeinchirurgie, Neurochirurgie, plastischer Chirurgie, Thoraxchirurgie, Tumorchirurgie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie sind noch etliche weitere Disziplinen wie Gastroenterologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kinder- und Jugendmedizin, Urologie Bestandteil der täglichen Arbeit. Hierbei gilt es, auf die Besonderheiten bei Kindern und entsprechend angepasste Therapiestrategien zu achten. Neben der Behandlung der Kinder gilt es die Eltern auf geeignete Weise in den gesamten Prozess miteinzubeziehen, Einverständnisse einzuholen und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Es gibt in Deutschland mehr als 80 kinderchirurgische Kliniken bzw. Abteilungen, davon 32 an Universitäten, sowie mehr als 80 niedergelassene Kinderchirurgen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. (DGKCH) stellt die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Kinderchirurgen in Deutschland dar. Die ambulant tätigen Kinderchirurgen sind im Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (BNKD) organisiert.

2. Warum gibt es überhaupt Kinder- und Jugendchirurgie?

Bereits Mitte der 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erkannte man, dass eine qualitativ hochwertige chirurgische Versorgung gerade kleiner Kinder nicht von jeder großen Chirurgie geleistet werden könne. In diesem Zuge entstanden immer mehr kinderchirurgische Abteilungen sowohl in Ost-, als auch in Westdeutschland. Das Gebiet Kinderchirurgie „umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von chirurgischen Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen sowie angeborenen und erworbenen Formveränderungen und Fehlbildungen der Gefäße, der inneren Organe einschließlich des Herzens, der Stütz- und Bewegungsorgane sowie der Wiederherstellungs- und Transplantationschirurgie“ (Bundesärztekammer).

Bereits im Studium lernen angehende Ärzte, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Und genau dieser Aspekt macht die Kinderchirurgie so wichtig. Der kindliche Körper reagiert teilweise noch vollkommen anders auf seine Umgebung als der eines Erwachsenen. Zudem sind die Selbstheilungskräfte von Kindern viel ausgeprägter als bei Erwachsenen. Dies wird zum Beispiel bei Knochenbrüchen regelhaft genutzt, indem das Knochenwachstum mit in die Behandlung einbezogen wird und dementsprechend seltener Operationen notwendig sind. Dementsprechend kann es sein, dass ein Knochenbruch beim Kind konservativ (mit Gips) behandelt werden kann, wohingegen der gleiche Bruch beim Erwachsenen operiert werden muss. Zudem ist das Vorkommen gewisser Krankheitsbilder auf das Kindesalter beschränkt und die Erkennung und Behandlung in entsprechenden Abteilungen regelhaft(er) vorhanden.

Abbildung 1: Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie

Röntgen-Bild von Knochen

Abbildung 2: Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie

Röntgen-Bild von Knochen

3. Wann hilft die Kinder- und Jugendchirurgie?

Die Vorstellungsgründe in der Kinder- und Jugendchirurgie sind vielfältig. Folgende Beschwerden/Krankheitsbilder begründen einen Besuch bei einer/einem Kinder- und Jugendchirurgin/Kinder- und Jugendchirurgen:

  • angeborene Fehlbildungen (Ösophagusatresie, Darmatresien, Zwerchfellhernie, anorektale Malformationen, Bauchwanddefekte, Hydrozephalus)
  • erworbenen Erkrankungen im Neugeborenenalter (nekrotisierende Enterokolitis, Darmverdrehung [Volvulus])
  • Leisten-/Nabel-/Wasserbruch
  • Verletzungen im Alltag (Platz-, Riss-, Schürfwunden, Prellungen und Knochenbrüche, Gehirnerschütterung, Verbrennungen/Verbrühungen)
  • akute Beschwerden (Blinddarmfortsatzentzündung, Darmeinstülpung [Invagination], Hoden-/Eierstockverdrehung, Fremdkörper verschluckt/eingeatmet)
  • chronische Erkrankungen (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)
  • urologische Erkrankungen (Harnröhrenklappen, Hodenhochstand, Hypospadie, Einnässen, Nierenfunktionsstörungen)
  • Tumoren im Kindesalter
4. Wo finde ich eine/einen Kinder- und Jugendchirurgin/Kinder- und Jugendchirurgen?

Die Gesamtübersicht aller kinder- und jugendchirurgischen Einrichtungen und Praxen ist jederzeit auf der DGKCH-Homepage auf der Startseite unter dem Menüpunkt Kinder- und Jugendchirurgie abrufbar:

Liste aller kinder- und jugendchirurgischer Einrichtungen

Ferner können unter diesem Menüpunkt folgende Übersichten kinderchirurgischer Einrichtungen abgerufen werden:

Diese Übersichten sind alphabetisch nach dem Ort sortiert.

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