Kranke Kinder bei der Pflegeausbildungsreform benachteiligt

Berlin, Februar 2016 – Heute stellt Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege, die Kampagne „Generalistik jetzt" der Öffentlichkeit vor. Darin wirbt er um Unterstützung für das neue Pflegeberufegesetz. Gemeinsam mit den anderen Fachgesellschaften der Kindermedizin weist die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) erneut darauf hin, dass das Pflegeberufegesetz in seiner aktuell vorliegenden Form eine drastische Verschlechterung der Kinderkrankenpflege nach sich ziehen wird. Denn Kinderkrankenpflege sei ein anspruchsvoller Beruf mit hohen spezifischen Anforderungen, die sich in einer entsprechend spezialisierten Ausbildung widerspiegeln müssten, so die DGKCH.

Kinderchirurgie in Not
- spezialisierte Versorgung chirurgisch kranker Kinder ist in Deutschland nicht mehr finanzierbar -

Recht auf kindgerechte Medizin: Keine kleinen Erwachsenen

Die chirurgische Behandlung von Kindern erfordert spezielle und besonders schonende Techniken, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie erleiden andere Erkrankungen als Erwachsene und reagieren anders auf Erkrankungen und auf Behandlungen. Sie haben anatomische und physiologische Besonderheiten, die im Unterschied zum Erwachsenenalter ein spezielles operatives Vorgehen erfordern. Kindgerechte Medizin beinhaltet deshalb die Behandlung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen durch Ärzte, die speziell für die Besonderheiten dieser Altersgruppen ausgebildet wurden und entsprechende klinische Erfahrungen vorweisen können. Darüber besteht internationaler Konsens.

Vorsicht bei Kinderpunsch und Co.
Kinderchirurgen warnen vor Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten

„Tag des brandverletzten Kindes" am 7. Dezember 2015

Berlin, Dezember 2015 – Die Haut von Kindern unter fünf Jahren ist nur einen halben Millimeter und damit teilweise nur ein Viertel so dick wie die Haut von Erwachsenen. Versehentlich ausgeschüttete heiße Flüssigkeiten richten bei den Kleinen daher häufig großen Schaden an. So kann bei Kindern bereits eine Tasse heißen Tees bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche schwer schädigen und zu bleibenden Narben führen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) und der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands (BNKD) nehmen deshalb den „Tag des brandverletzten Kindes" am 7. Dezember zum Anlass, Eltern und Angehörige auf die besonderen Gefahren für Babys und Kinder durch heiße Flüssigkeiten wie Tee, Punsch oder Suppe hinzuweisen. Über 70 Prozent der thermischen Verletzungen von Kindern beruhen auf Verbrühungen, so die Kinderchirurgen.

Pflegereform ignoriert Kinder
Kinderchirurgen fordern Erhalt der Kinderkrankenpflege

Berlin, Dezember 2015 - Die Bundesregierung plant, ab 2016 die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer generalisierten Ausbildung zusammenzulegen. Eltern, Ärzte und Pflegende wollen den Beruf „Kinderkrankenpflege" jedoch erhalten. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) fordert im Interesse ihrer kleinen Patienten das Weiterführen dieser speziellen Qualifikation.

Kinderkrankenhäuser in Deutschland finanziell benachteiligt
Kinderchirurgen fordern bessere Versorgung

„Tag des Kinderkrankenhauses" am 16. September

Berlin, September 2015 – Die Zahl kinderchirurgischer Stationen in Deutschland ist seit dem Jahr 1994 von 101 auf 81 im Jahr 2012 gesunken. Ein Grund dafür sei, dass die Vergütungsstrukturen im Krankenhauswesen kindgerechte Medizin wirtschaftlich benachteiligten, mahnen die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. (DGKCH) und die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD). Eine hochwertige, flächendeckende kinderchirurgische Versorgung – und damit auch Ausbildung des Nachwuchses – könne in Deutschland nach aktuellem Stand nicht mehr gewährleistet werden, erklärt die DGKCH im Vorfeld des Tages des Kinderkrankenhauses. Dabei gehöre die Behandlung durch Spezialisten der Kindermedizin zu den Grundrechten von Kindern.

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