Erfinder der PEG-Magen-Sonde Michael Gauderer erhält Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille

Berlin, den 22. Juni 2022 – Kinderchirurg und Chirurg Prof. Dr. Michael W. L. Gauderer hat von der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie e. V. (DGKCH) die Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille erhalten. Damit würdigt sie sein Engagement in der kinderchirurgischen Forschung und Embryologie. 

Gauderer ist einer von zwei Erfindern der PEG-Sonde, einer in der Intensivpflege häufig genutzten Magensonde zur künstlichen Ernährung von Patienten. Die erste zur PEG-Sonde von Gauderer mitverfasste Publikation, „Gastrostomy without laparotomy: A percutaneous endoscopic technique“ erschien am 15. Dezember 1980 im Journal of Pediatric Surgery. Mehr als 40 Jahre später, im März 2021, nennt dasselbe Magazin – basierend auf einer Studie - diese Publikation die am fünfthäufigsten zitierte unter den TOP 100-Beiträgen. Sie gilt zudem als „most disruptive article“, und steht damit an der Spitze jener Publikationen, die einen Paradigmenwechsel mit langfristigen Auswirkungen zur Folge hatten. 1990 hat es die PEG sogar auf das Titelblatt des US-amerikanischen TIME-Magazins geschafft.

In seiner Laudatio hielt Prof. Dr. Udo Rolle, Präsident der DGKCH, fest: „In den USA ist Gauderer zum Inbegriff des innovativen Kinderchirurgen geworden. Er hat mehr als 30 chirurgische Techniken entwickelt. Die Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille ist die höchste Auszeichnung, welche die DGKCH vergibt. Sie zeichnet nicht nur Prof. Gauderer für sein Lebenswerk aus. Auch für uns ist es eine Ehre, so eine herausragende Persönlichkeit unter unseren Preisträgern zu wissen.“

Geboren 1944 in Rudolstadt, Thüringen, wanderte Gauderer mit seiner Familie nach Kriegsende nach Brasilien aus, wo er in den 1960er Jahren auch Medizin studierte. Seine Weiterbildung zum Kinderchirurgen startete er 1970 bei Fritz Rehbein in Bremen, dem Namensgeber der Ehrenmedaille. Er setzte sie fort in den USA und absolvierte dort zusätzlich eine allgemeinchirurgische Weiterbildung. Während seiner ersten Tätigkeit ab 1978 am Rainbow Babies And Children’s Hospital in Cleveland, Ohio, dessen kinderchirurgischer Leiter er später wurde, veröffentlichte er die Publikation zur PEG-Sonde, die ihn berühmt machen sollte. 1994 wechselte er als Professor für Chirurgie und Pädiatrie an eines der Krankenhäuser der Universität Greenville, South Carolina. 

 Seit 2010 ist Gauderer pensioniert. Er lebt heute in Salem, South Carolina. 

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie

Gegründet im Jahr 1963, schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute die Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören die Neugeborenenchirurgie, die allgemeine Kinderchirurgie und die Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in über 130 kinderchirurgischen Kliniken, Abteilungen und als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.

 
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Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. | Pressestelle                                          

Dr. med. Joachim Suß                                                                                                                                                    Holger Wannenwetsch
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