Dissertationen und Habilitationen

2009
  • Dissertation
Die Rolle der Gene CXCL9 und NR1I2 bei chronisch entzündlichen Darmerkrankung im Kindesalter
Berkholz, Stefan
Prof. Dr. rer. nat. Roland Kappler
Dr. von Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgische Klinik, München
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen haben einen multifaktoriellen Ursprung. Dabei scheinen genetische Faktoren eine entscheidende Rolle zu spielen und Einfluss auf den Krankheitsverlauf und unterschiedliche Erkrankungsmuster zu haben. Insbesondere bei Kindern ist eine genetische Disposition in der Pathogenese von CED anzunehmen. Um weitere Suszeptibilitätsgene zu identifizieren, wurde die mRNA-Expression von 88 Genen im Kolongewebe von Kindern mit CED mit gesunden Kontrollen verglichen. Dabei zeigte sich eine deutliche Überexpression von CXCL9 bei Patienten mit M. Crohn und C. ulcerosa. Die Expressionsmessungen von NR1I2 zeigten nur geringe Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe. Für beide Gene wurde eine SNP-Analyse der Allelvarianten rs2276886 bzw. rs3814055 bei 114 Kindern mit CED und 120 erwachsenen Kontrollpersonen durchgeführt. Dabei wurde ein signifikant häufigeres Auftreten des SNP rs2276886 in CXCL9 bei allen Kindern mit M. Crohn (p = 0,016) festgestellt. Der SNP rs3814055 im Gen NR1I2 zeigte keine Assoziation mit CED im Kindesalter. Die vorliegende Studie ist die erste Untersuchung zur Genexpression von CXCL9 und NR1I2 im Kolongewebe bei M. Crohn und C. ulcersoa im Kindesalter. Auch die Allelvarianten rs2276886 und rs3814055 in beiden Genen wurden erstmals bei Kindern mit CED untersucht. Ein Zusammenhang zwischen CED im Kindesalter und der Expression von NR1I2 im Kolongewebe und dem SNP rs3814055 konnte nicht gefunden werden. Die deutliche Überexpression von CXCL9 und die signifikante Assoziation des SNP rs2276886 mit M. Crohn lassen jedoch eine Rolle dieses Gens in der Pathogenese von CED im Kindesalter vermuten.