Dissertationen und Habilitationen

2007
  • Dissertation
Wertigkeit des minimal-invasiven Zugangs für thoraxchirurgische Erkrankungen im Kindesalter
Schmidtberg, Eva
Charité Berlin
Erste Belege für endoskopische Untersuchungsmethoden finden sich bei Hippokrates. Mit der technischen Verbesserung der Endoskope seit dem 19. Jahrhundert und der daraus entstandenen stetigen Weiterentwicklung der Laparoskopie und Thorakoskopie im 20. Jahrhundert, haben sich seit den 1980 er Jahren diese Methoden als Standard in der Erwachsenenchirurgie etabliert. Seit den 1990er Jahren hat die video-assistierte Thorakoskopie (VATS) auch in die Kinderchirurgie immer mehr Einzug genommen. Ziel der Dissertation war die Evaluierung dieser Operationsmethode im Hinblick auf ihre Indikationen, technische Durchführbarkeit, Effektivität und Ergebnisse anhand der Komplikationen, der Konversionsraten und des intra- und postoperativen Verlaufs. Es wurden aus den Datenbanken der Charité 32 Patienten, im Alter zwischen 3 Wochen und 19 Jahre, rekrutiert, an denen, zwischen 1996 und 2003 an der Klinik für Kinderchirurgie der Charité, 36 video-assistierte thorakoskopische Eingriffe durchgeführt wurden. Das Patientenkollektiv wurde in sechs Gruppen unterteilt: maligne Grunderkrankung, diagnostische Thorakoskopie, Pleuraempyem, Lungensequestrationen, benigne intrathorakale Tumore und seltene Indikationen. Anhand der Patientenakten, OP-Berichte, der Videoaufzeichnungen der Operationen und der Auswertung des Zustands der Patienten ein bis sieben Jahre postoperativ wurde die Wertigkeit der Thorakoskopie evaluiert. Zusammenfassend haben die Ergebnisse gezeigt, dass die video-assistierte Thorakoskopie bei Kindern eine sichere Methode ist, um bei unklaren diffusen/interstitiellen und malignen Grunderkrankungen durch eine Biopsie eine Diagnose stellen zu können. Die atypische Teilresektion ist ein komplikationsarmes Verfahren, das auch einen therapeutischen Nutzen haben kann. Kleinere benigne Tumore können problemlos reseziert werden. Der Einsatz beim Pleuraempyem ist machbar und zu empfehlen, jedoch ist die Übersicht bei Verwachsungen häufig so eingeschränkt, dass ein Umstieg erwogen werden muss. Eine frühe chirurgische Therapie ist am effektivsten. Auch bei Patienten mit Risikofaktoren ist die VATS effektiv und sicher anzuwenden. Sie ist jedoch eine technisch sehr anspruchsvolle Methode, deren Durchführbarkeit und Sicherheit mit der Routine des Operateurs steigt. Deshalb sind seltenere oder kompliziertere Eingriffe, wie die Resektion von Lungensequestrationen, eher in spezialisierten Zentren mit einer großen minimal-invasiven Routine sicher durchführbar.