Dissertationen und Habilitationen

1984
  • Dissertation
Harnblasentumoren im Kindesalter
Gutsche, Irina, verh. Hayek
Prof. Dr. Kurt Gdanietz
Akademie für ärztliche Fortbildung der DDR
Harnblasentumoren sind im Kindesalter extrem seltene Ereignisse, Ihr Therapiekonzept hat in den letzten Jahren eine entscheidende Wandlung von palliativer zu kurativer Zielsetzung erfahren. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Stellenwert der Harnblasentumoren im Kindesalter, ihre Diagnostik und Therapie aufzuzeigen, Therapiemöglichkeiten für seltene Harnblasentumoren darzustellen und das Krankengut der Kinderchirurgischen Klinik im Städtischen Klinikum Berlin-Buch im Hinblick auf Harnblasentumoren auszuwerten. Es gelangen insgesamt 480 Harnblasentumoren aus der Literatur und 13 aus dem eigenen Krankengut zur Auswertung. Es wird auf die Haupttodesursachen im Kindesalter, die Erkrankungshäufigkeit an Tumoren im Kindesalter allgemein und an Harnblasentumoren im Besonderen eingegangen. Die einzelnen Harnblasentumoren werden entsprechend ihrer Histologie abgehandelt. Es wird auf ihre Häufigkeit, Altersverteilung, Dignität, ihren klinischen Verlauf, die Therapie und Prognose eingegangen. Besonderen Raum nimmt wegen seiner Häufigkeit das Rhabdomyosarkom der Harnblase ein. Ziel der modernen Therapie dieses Tumors ist nicht allein das Überleben der Kinder, sondern der Funktionserhalt der Harnblase. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit der Fachdisziplinen notwendig (Operation, Bestrahlung und Polychemotherapie). Beim Harnblasenkarzinom und bei gutartigen Tumoren ist die alleinige Operation ausreichend – wegen der Seltenheit dieser Tumoren können nur Einzelfälle dargestellt werden. Die Problematik der gutartigen Tumoren besteht in ihrem langsamen Wachstum und daher uncharakteristischen Beschwerden, so dass bei der Diagnosestellung häufig schon Folgeschäden an den Nieren bestehen. Eine frühzeitige Diagnose von Harnblasentumoren kann die Prognose maligner und benigner Harnblasentumoren entscheidend verbessern.